Heute vor 76 Jahren wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. Unser Statement zu diesem wichtigen Anlass.

von Jonas Zielinski.

Die Vereinten Nationen (UN) sind eine internationale Organisation, die 1945 gegründet wurde, um Frieden und Sicherheit zu fördern, die Zusammenarbeit zwischen Staaten zu stärken und Menschenrechte sowie nachhaltige Entwicklung weltweit zu unterstützen.

Am 10.Dezember 1948, also vor 76 Jahren, hat die Generalversammlung der UN die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) verabschiedet. Diesen Tag wollen wir nutzen, um an die Bedeutung & Einhaltung der Menschenrechte zu erinnern.

Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte besteht aus 30 Artikeln, die jeweils einzelne Menschenrechte festlegen. Unter anderem werden Sklaverei (Artikel 4, AEMR) & Folter (Artikel 5, AEMR) verboten und ein Recht auf Asyl (Artikel 14, AEMR), freie Meinungsäußerung (Artikel 18, AEMR) & Bildung (Artikel 26, AEMR) festgelegt.


Menschenrechte sind universell, das heißt sie gelten für jeden Menschen, ganz unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, Hautfarbe, sexueller Orientierung oder sozialem Status (Artikel 2, AEMR). Sie sind Grundlage für ein Zusammenleben in Frieden und Freiheit. Als solche müssen Sie von allen Staaten anerkannt & in nationalen Gesetzen festgehalten & umgesetzt werden.

Dabei tragen Kinder- und Jugendverbände in ihrem vielfältigen gesellschaftlichen Engagement zu einer echten Verwirklichung der Menschenrechte bei. Als KjG stehen wir für Gerechtigkeit & Vielfalt und arbeiten, im Großen und im Kleinen, aktiv an einer Zukunft, in der jede*r Mensch einen Platz & eine Stimme hat. Für uns ist klar: Menschenrechte sind nicht verhandelbar! 


Trotzdem werden die Menschenrechte leider viel zu oft ignoriert und verletzt. 

Wir fordern, die Politik, euch und auch uns dazu auf, nicht wegzusehen, wenn Menschenrechte verletzt werden, sondern immer wieder laut und deutlich für andere Menschen einzustehen, die (noch) keine Stimme haben.


Quellen:

https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/282210/70-jahre-allgemeine-erklaerung-der-menschenrechte

https://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf

Heute beginnt mit dem Eröffnungsspiel die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar. Dieses sportliche Großereignis widerspricht unserem Menschenbild, unserem Verständnis des internationalen Miteinanders, unserem Engagement für Gerechtigkeit und unserem Ziel einer ökologisch und sozial nachhaltigen Welt. Wir als KjG im Diözesanverband Münster unterstützen die Boykott-Bemühungen und fordern Menschenrechte weltweit!

Die Entscheidung der FIFA, die Fußball-WM der Männer in diesem Jahr im Emirat Katar stattfinden zu lassen, kann nur als Fehler bezeichnet werden – und das aus einer Vielzahl von Gründen. Während der Bauarbeiten für die WM-Stadien arbeiteten zehntausende Gastarbeiter*innen vor allem aus Südasien in Katar – ohne Arbeitnehmer*innenrechte und unter katastrophalen Bedingungen. Tausende von ihnen sind so auf den WM-Baustellen umgekommen. In Stadien, die so errichtet wurden, dürfen keine Fußballspiele stattfinden!

Wir als KjG engagieren uns für Geschlechtergerechtigkeit über das binäre System hinaus, für die Akzeptanz sexueller Vielfalt und für queere Rechte. All dies sind Fremdwörter für das katarische System. Queere Personen sind dort jederzeit der Gefahr von willkürlichen Verhaftungen und Misshandlungen ausgesetzt. Auch das friedliche Engagement für queere Rechte ist in Katar verboten. Der offizielle katarische WM-Botschafter bezeichnet Homosexualität als “geistigen Schaden”. Frauen werden in Katar systematisch benachteiligt. Das Leben einer Frau wird mit weniger Wert bemessen und insbesondere in Fällen von Vergewaltigung setzen sich Frauen bei einer Anzeige selbst dem Risiko einer Verhaftung aus. Ein Land, dass die Rechte von Frauen und queeren Personen mit Füßen tritt, darf kein Ort für eine Fußball-WM sein!

Als Christinnen sind wir uns unserer Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz bewusst, und als Verband versuchen wir das uns Mögliche zu tun, um daran mitzuwirken. Eine Fußball-WM in einem Wüstenstaat ohne Fußballkultur ist durch die notwendige Kühlung der Stadien und den Aufbau der gesamten Infrastruktur, nicht nur in Zeiten der Energiekrise, alles andere als ökologisch. Sie ist ein fatales Symbol für die vielen vor allem jungen Menschen, die sich für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung einsetzen.

Als Diözesanleitung unterstützen wir die vielen Initiativen zum Boykott dieser WM. Wir werden weder privat noch bei Public Viewing Veranstaltungen die Spiele schauen oder anderweitig verfolgen. So können wir den Gewinn, den das System Katar aus der WM ziehen kann, möglichst gering halten. Das Emirat muss spüren, dass der internationalen Gemeinschaft die Missachtung von Menschenrechten – egal ob von Frauen, queeren Menschen oder Arbeitnehmerinnen – nicht egal ist!

Von den deutschen Politiker*innen und insbesondere von unserer Bundesregierung erwarten wir, dass sie ihre Augen nicht vor den eklatanten Missständen in Katar verschließen und auf Reisen zur WM verzichten.

Ihr wisst von Alternativangeboten vor Ort für die Zeiten, in denen die WM-Spiele stattfinden?
Ihr wollt als Pfarrgruppe selbst etwas auf die Beine stellen, damit der Boykott leichter fällt?
Dann meldet euch gerne bei uns (dl@kjg-muenster.de). Wir unterstützen euch gerne und machen Werbung!

Die Stellungnahme als Download: