Katholische junge Gemeinde Diözesanverband Münster
KjG-Farbschema: 05) Antifaschismus
bordeaux/dunkelgrün
Eindrücke eines spannenden und lehrreichen Bildungsausflugs der KjG ins Jüdische Museum Westfalen in Dorsten.
von Jonas Zielinski.
Die Arbeitskreise Antifaschismus aus den Diözesanverbänden Essen und Münster sind am Sonntag, 17. November gemeinsam mit weiteren interessierten nach Dorsten gereist. Denn dort gibt es das „Jüdische Museum Westfalen“.
Im Rahmen eines Workshops und einer spannenden Führung durften wir uns mit unserem Bild vom Judentum auseinandersetzen & noch einiges dazulernen: Über den jüdischen Glauben, jüdisches Leben heute & die Geschichte von Jüd*innen aus Wetfalen während der Herrschaft des NS-Regimes.
Anschließend haben wir uns mit der Rolle von Jüd*innen im gesellschaftlichen Diskurs und insbesondere in Verschwörungserzählungen beschäftigt, denn dort werden diese häufig als Feindbild aufgebaut.
Es war ein spannender und lehrreicher Ausflug, der bestimmt noch einige Zeit nachhallen wird.
Danke an alle Teilnehmenden und an das Team vom Jüdischen Museum für den spannenden Ausflug!
Du hast Interesse am Arbeitskreis Antifaschismus? Dann melde dich bei Pelle.
“Zivilgesellschaft stärken – gegen Nationalismus, Populismus und Fake-News” war Thema der ZUSAGE-Akademie von BDKJ & Misereor in Berlin.
von Jonas Zielinski
Ich (Jonas aus der Diözesanleitung) habe vom 8. bis 11. September an der ZUSAGE-Akademie, organisiert vom BDKJ Bundesverband und Misereor, in Berlin teilgenommen. Mit anderen Teilnehmenden aus den Strukturen des BDKJ’s durfte ich an einem spannenden Programm rund um das Thema “Zivilgesellschaft stärken – gegen Nationalismus, Populismus und Fake-News” teilnehmen.
Dabei standen unter anderem Gespräche mit Organisationen wie Amnesty International und Oxfam, ein Treffen mit dem Bundestagsabgeordneten Peter Heidt und der Besuch einer Lesung von Philipp Ruch zu seinem Buch “Es ist 5 vor 1933” auf der Agenda. Natürlich gab es neben dem Programm Zeit um Berlin zu erkunden und sich auszutauschen.
KjG-Diözesanleiter Jonas Zielinski (1.v.l.) mit den Teilnehmenden der ZUSAGE-Akademie und MdB Peter Heidt (5.v.r.) im Bundestag.
Nach drei Tagen vollgepackt mit spannenden Diskussionen und Gesprächen, ging es am Mittwoch mit einem ganzen Rucksack an Ideen, Gedanken und Fragezeichen zurück nach Münster. Ich hoffe einige Gedanken und Ideen in unseren Verband tragen zu können, damit wir gemeinsam dafür sorgen können, dass Deutschland ein buntes und vielfältiges Land mit einer starken Zivilgesellschaft (insbesondere starken Jugendverbänden) bleibt!
Solltet ihr weitere Fragen zum Programm, Ablauf oder meinen Gedanken haben, meldet euch jederzeit gerne per E-Mail: jonas.zielinski@kjg-muenster.de
2022 hat die Bundeskonferenz der KjG die Themen ‚Antifaschismus‘ und ‚Inklusion‘ als Schwerpunktthemen der KjG festgelegt. Unser Arbeitskreis Antifaschismus setzt sich intensiv mit gelebtem Antifaschismus auseinander. Auf dieser Seite findest du alle Infos zum Thema.
Der Arbeitskreis besteht aktuell aus Jens Erik Böse, Michelle Borgers, Timo Donnermeyer, Peter Ernst, Charlotte Meyer, Béla Mittelsdorf und Jonas Zielinski. Wir freuen uns aber immer über weitere Interessierte.
Rechtsextreme Positionen und menschenverachtende Haltungen sind in unserer Gesellschaft nach wie vor präsent und brechen sich immer wieder auch durch Gewalttaten bahn. Die KjG nimmt wahr, dass die Aggressivität und die Selbstverständlichkeit, mit der rechtsextreme und rechtspopulistische Positionen öffentlich geäußert und verbreitet werden, in den letzten Jahren zugenommen haben und sich dadurch auch der öffentliche Diskurs in Teilen verschiebt. Als Jugendverband stellt sich die KjG gegen rechtsextreme Positionen und versteht den Kampf gegen jede Art von Faschismus und den Einsatz für eine vielfältige Gesellschaft als demokratische Pflicht.
Beschlüsse zum Thema
„Wir wählen! NICHT die AfD“ – diesen Titel tragen sowohl ein Beschluss unserer Diözesankonferenz im März 2022 als auch ein Beschluss der Bundeskonferenz 2021.
„KjG gegen Faschismus – Aus christlicher Überzeugung für Demokratie“ lautet ein von der Bundeskonferenz 2023 gefasster Beschluss.
Antifaschismus ist genau Dein Thema?
Unser Arbeitskreis freut sich jederzeit über weitere Mitdenker*innen. Sprich uns gerne einfach an, komm zu einem unserer Treffen (i.d.R. digital) dazu oder informiere dich im Büro bei einem Kaffee, Tee oder Wasser bei Pelle über die Aktivitäten des Arbeitskreises und die Möglichkeit einer Mitarbeit – ganz unverbindlich!
Vom 10. – 12. November hat unser Diözesanausschuss (DA) bei regnerischem Novemberwetter auf der Jugendburg in Gemen getagt. Freitagabend starteten wir direkt mit einem kleinen Ausflug zur örtlichen Tankstelle in Gemen, denn dort liegen die Stolpersteine von Regina Klaber und ihrem Mann Max Klaber. Anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht hat unser Arbeitskreis Antifaschismus einen Impuls vorbereitet, wir haben die Steine gereinigt und uns mit der Geschichte der beiden beschäftigt (siehe Absatz unten). Wenn ihr das auch wollt, dann schaut doch mal in die App „Stolpersteine“ rein.
Vor der Tankstelle in Borken-Gemen liegen die beiden Stolpersteine von Max und Regina Klaber. Der Diözesanausschuss der KjG im Bistum Münster hat sich intensiv mit deren Geschichte befasst.
Der Samstag stand dann ganz im Motto der Diözesankonferenz (DK): Wir haben die letzte DK erneut reflektiert, uns in Kleingruppen bereits mit Berichten, Anträgen und natürlich auch der Abendplanung beschäftigt und den Zeitplan erstellt. Seid gespannt, es wird großartig! Am Sonntag ging es dann zunächst weiter mit dem Feinschliff der DK-Planung.
Daraufhin haben wir uns mit der Überarbeitung unseres Institutionellen Schutzkonzeptes (ISK) beschäftigt. Mehr dazu werdet ihr auf der Diözesankonferenz erfahren. Trotz der eher trockenen Themen fehlte es nie an Spaß. Ob durch eine Runde ‚Kontakto‘ in der Burg, spontanen Ausflügen zum örtlichen Möbelgeschäft oder bewegungsreichen WUPs. Darauf erst mal ein Glas (Hafer-)Milch!
Wir treffen uns das nächste Mal zum Tages-DA inklusive unserer Weihnachtsfeier am 10.12.2023. Bei Wünschen und Anregungen schreibt uns gerne eine E-Mail an da@kjg-muenster.de.
Max Klaber ist ein Multitalent: Als Turner belegt er 1895 bei den deutschen Meisterschaften den ersten Platz. Als Erfinder entwickelt er eine klappbare Sanitätsliege, die prämiert wird. Als Geschäftsmann gründet er einen Großhandel für Öle und Benzin und eröffnet eine der ersten Tankstellen im Raum Borken. Außerdem ist er Mitglied im Altertumsverein, im Sportverein, in der Sanitätskolonne des Roten Kreuzes und zusätzlich noch stellvertretender Vorsitzender der Synagogengemeinde von Gemen.
Max und seine Frau Regina haben sechs Kinder. Die Söhne Erich und Willi sind ebenfalls erfolgreiche Turner und Leichtathleten. Albert und Erich treten 1924 in das Geschäft ihres Vaters ein. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten zählen die Verdienste der jüdischen Familie nichts mehr. In der Reichspogromnacht wird Max verhaftet. Nach seiner Entlassung werden Haus und Betrieb zwangsenteignet. Max und seine Frau müssen in ein „Judenhaus“ in Borken ziehen. Die Kinder emigrieren in die USA oder fliehen in die Niederlande.
1942 informiert Max seinen jüngsten Sohn Herbert, der in Varsseveld bei einem Bauern untergekommen ist, in einem Brief über die bevorstehende Deportation: „Wie Du vielleicht schon gehört haben wirst, sind in letzter Zeit die meisten von hier schon weggekommen, besonders die im Alter bis 65 Jahren kamen alle nach Warschau. Die älteren Leute über 65 Jahren, Gebrechliche und Kriegsausgezeichnete sollen in allernächster Zeit nach Theresienstadt angesiedelt werden, worunter wir auch gehören.
Kurz darauf werden Max Klaber und seine Frau in das Ghetto Theresienstadt verschleppt und ermordet. Herbert geht nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA. Sein 15-jähriger Enkel, Max junior, nimmt 2011 in Borken an der Verlegung der Stolpersteine für seine Urgroßeltern teil.