Mitbestimmung ist keine Frage des Alters

Am heutigen Mittwoch (8. Oktober 2025) bringen CDU, FDP, SPD & Bündnis 90/ Die Grünen gemeinsam einen Gesetzesentwurf in den nordrheinwestfälischen Landtag ein. Ziel dieses Vorhabens ist es, das Mindestalter für die Teilnahme an Landtagswahlen von 18 auf 16 Jahre abzusenken.

von Jonas Zielinski

Als Kinder- und Jugendverband begrüßen wir dieses parteiübergreifende Signal ausdrücklich und freuen uns sehr über diesen wichtigen Schritt, der mehr Mitbestimmung für junge Menschen ermöglicht. Die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre ist ein klares Zeichen der Anerkennung: Jugendliche sind bereit Verantwortung für unsere Gesellschaft zu übernehmen und verdienen es mitentscheiden zu dürfen.

Wenn politische Entscheidungen getroffen werden, geht es (unabhängig ob über die Klimakrise, Soziale Gerechtigkeit oder den Wehrdienst gesprochen wird) um Themen, welche die Gegenwart und Zukunft von Kindern und Jugendlichen maßgeblich beeinflussen. Es ist das Recht von Kindern und Jugendlichen an allen Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligt zu werden (Art. 12 der UN-Kinderrechtskonvention).
Deshalb ist es ein wichtiges Signal, dass in Zukunft mehr junge Menschen an den Landtagswahlen teilnehmen dürfen!

Jonas Zielinski, KjG-Diözesanleiter

In unserer täglichen Arbeit als Kinder- und Jugendverband erleben wir, wie sehr Kinder und Jugendliche bereit sind Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv einzubringen. Jugendverbände sind Werkstätten der Demokratie: Bei uns wird, unabhängig vom Alter, diskutiert, gewählt, abgestimmt und gemeinsam entschieden.

Leider ist die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, ob in ihrer Schule, ihrer Kommune oder ihrem Bundesland, von wenigen Möglichkeiten zur echten Mitbestimmung geprägt. Darum darf die Absenkung des Wahlalters nur ein erster, wenn auch sehr wichtiger, Schritt sein. Als KjG fordern wir ein Wahlrecht ohne Altersgrenzen, weil Mitbestimmung für uns nicht erst mit 16 beginnt. Wir wissen, dass alle Kinder und Jugendlichen mitbestimmen und auch mitwählen können.

Demokratie lebt davon, dass alle mitgestalten können und dürfen, dazu gehören für uns auch die Jüngsten in unserer Gesellschaft. Mitbestimmung ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage unserer Haltung und des politischen Willens.

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